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1329. Juni 21. Breslau.

fer. quarta a. d. Corp. Chr.

Vor den gesetzten Richtern, Archidiakon Heinrich und Magister Arnold, führt Jakob als Prokurator des Pfarrers Heinrich von Kostenblut pro prima dilacione Johann, Pfarrer von St. Mauritius, Dietrich, Kanonikus von St. Egidien zu Breslau, Tyczco, Vizepfarrer von Kostenblut, und Lorenz, Pfarrer von Hundsfeld, vor, welche schworen, die volle Wahrheit sagen zu wollen. Derselbe bringt darauf seine Klagepunkte (intentiones) vor. Er wolle nachweisen, dass die Feldzehnten der Dörfer Radacovicz (Rackschütz), Semydrozicz (Schöbekirch), villa Arnoldi et fratrum suorum Symonis et Petri (vgl. Febr. 6 d. J.) und villa Albracovicz (Jakobsdorf) bei Kostenblut von Alters her zur Kostenbluter Kirche gehört hätten; dass diese Zehnten durch verschiedene richterliche Entscheidungen dieser Kirche gegen die Pfarrer von Schöbekirch zuerkannt worden seien; dass die Pfarrer von Kostenblut infolge friedlicher Vermittlungen von Paul, Lorenz und anderen Pfarrern von Schöbekirch dafür 4 Mk. jährlichen Pachtzins (pensio) empfangen hätten; dass diese 4 Mk. Zins genannter Herr Jakob ohne Widerspruch wiederholt dem Pfarrer von Kostenblut gezahlt hätte; dass derselbe Herr Jakob seit drei Jahren im Vertrauen auf weltliche Gewalt diese Zehnten gewaltsam an sich gerissen hätte; dass diese Zehnten jährlich 5 Mk. werth seien; dass man in Kostenblut und Umgegend darüber allgemein gleicher Ansicht sei. Neben diesen Klagepunkten (intentiones) wurden von der Gegenpartei die Fragen (interrogatoria) aufgestellt, u. a. bei den Zeugen: welches Alters und welcher Sprache, ob Pole, ob deutscher oder anderer Zunge etc. Die Richter bestimmen darauf jeder Partei als nächsten Termin den 5. Juli (hodie ad XIIII dies), und der Breslauer Archidiakon entschuldigt sich, dass er wiederholt abwesend gewesen sei.

Z.: Heinrich Notar des Breslauer Domkapitels, der Kleriker Opeczco u. a.


Prozessrotulus des Vincenzstifts v. J. 1329 im Bresl. Staatsarch. Vincenzstift 197 b.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.